In unserem preisgekrönten Schulprojekt „Chatte mit einer Femme Fatale“ haben sich Schüler*innen der 10. Klasse intensiv mit Künstlicher Intelligenz (KI) und queerfeministischer Kunstvermittlung auseinandergesetzt. Unter der lebendigen Begleitung und Planung von Melanie Nethe, Lehrerin, sowie den Kunstvermittlerinnen Dr. Anja Gebauer und Melanie Fahden, entwickelten die Jugendlichen gemeinsam mit der Hamburger Kunsthalle und einer renommierten Chatbot-Agentur sechs faszinierende Chat-Persönlichkeiten.
Die Schüler*innen waren nicht nur Nutzer*innen, sondern aktive Mitgestalter*innen des Projekts. Sie lernten nicht nur die Funktionsweisen, sondern auch die kritischen Aspekte künstlicher Intelligenz kennen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Diskriminierungskritik und dem Hinterfragen von Machtverhältnissen in KI-Systemen.
Das Herzstück des Projekts war die Auseinandersetzung mit der Femme Fatale in der Kunst. Durch die kreative Einbindung der Schüler*innen in die Konzeptentwicklung, Themenfindung und Content-Gestaltung entstand ein Vermittlungsangebot, das nicht nur künstlerisch, sondern auch kritisch war. Hierbei wurden klischeebehaftete Frauenbilder hinterfragt und gleichzeitig die Medienkompetenz der Jugendlichen gestärkt.
Die Jugendlichen entwickelten eigene Fragen, Inhalte und Bilder, die sie in den KI-Chatbot einspeisten. Die Ergebnisse wurden über eine App, Webseite und QR-Codes neben den Kunstwerken präsentiert.
Dieses besondere Schulprojekt erhielt für seine innovative Gestaltung und nachhaltige Wirkung den Dieter-Baacke Preis. Die Auszeichnung würdigt nicht nur die kreative Leistung der Jugendlichen, sondern auch ihren wegweisenden Beitrag zur Zukunft der Kunstvermittlung und gesellschaftspolitischen Reflexion. Ein Projekt, das zeigt, wie Schule, Kunst und Technologie Hand in Hand gehen können, um Neues zu schaffen.
Text: Melanie Nethe