Planspiel zur Asyl- und Flüchtlingspolitik der EU in der Oberstufe

Mit der Asyl- und Flüchtlingspolitik der Europäischen Union hat sich der Jahrgang 12 in einem Planspiel der Europa-Union Schleswig-Holstein auseinandergesetzt. In jeweils zweier Teams haben die Schülerinnen und Schüler 16 EU-Länder in einer Ratasimulation vertreten und die teilweise komplett gegensätzlichen Positionen „ihrer“ Länder in Positionspapieren zur Abstimmung gebracht.

„Mit dem Planspiel haben unsere Schülerinnen und Schüler ein Gefühl dafür bekommen, wie schwierig es ist, einen Konsens innerhalb der EU beim Thema Asyl- und Flüchtlingspolitik zu erreichen. Noch wichtiger ist es aber, dass sie Multiperspektivität erlebt und glaubhaft Positionen vertreten haben, die sie persönlich vielleicht gar nicht teilen“, resümiert Finn Jagow. Er ist an der Stadtteilschule am Hafen zuständig für Demokratiepädagogik und überzeugt davon, dass gute Planspiele häufig mehr Lerneffekte haben, als normaler Unterricht.

Das Planspiel wurde inhaltlich vor- und nachbereitet: Zum Einstieg bekamen die Jugendlichen einen Input zu den Grundlagen der EU-Integration und zur Asyl- und Flüchtlingspolitik der EU. Anschließend arbeiteten sie sich selbständig in die komplexen politischen Sichtweisen und Argumentationen der von ihnen vertretenen Länderdelegierten ein. Hierfür bekamen alle von der professionellen Spielleiterin Rollenbeschreibungen und Statements. Danach begann die Simulation des EU-Sondergipfels, gefolgt von informellen Verhandlungen, offenen Debatten und formellen Verhandlungsphasen. Nach der finalen Abstimmung wurde der gesamte Tag reflektiert.

Gewonnen hatten vier Schüler das professionell angeleitete Planspiel für ihren Jahrgang beim 66. Europäischen Wettbewerb. Sie hatten mit der Gestaltung eines europäischen Tages in der Schule die Bundesjury überzeugt.